Ein Wirtshaus aus dem späten 16. Jahrhundert, das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch den Abt Antonio Foppoli aus Mazzo di Valtellina renoviert und erweitert wurde, bildet den ursprünglichen Kern des Gebäudes, das heute das Museum der Via Spluga und des Val San Giacomo (Mu.Vi.S.) beherbergt.

Im Frühjahr 1896 erhielt Don Luigi Guanella die Erlaubnis zur kostenlosen Nutzung des „Palàzz delle Corti“, wo er auf Bitten seiner Mitbürger ein Institut eröffnete, mit dem Ziel, „einige gewerbliche Betriebe für die Männer und Frauen aus Campodolcino (Gampolschin) und dem Valle S. Giacomo (St. Jakobstal) einzuführen.” (Statut der Wohlfahrtsstiftung St. Antonius für Campodolcino und Val S. Giacomo, 1896)

Das Institut sollte sich auch darum kümmern, „vor Ort zu recherchieren, welche Vorteile aus dem Boden (Gräser, Bäume, Gestein), den Gewässern und dem Klima zu erzielen seien.” (Das Kleine Haus in Campodolcino, in „Die göttliche Vorsehung“, Mai 1896) Abgesehen von der sozialen Komponente dieses Werks lag Don Guanella auch die Erschließung der lokalen landschaftlichen und naturalistischen Besonderheiten am Herzen. Im „Palàzz“ organisierte er Näh- und Klöppelkurse und Kurse für die Herstellung von Strohhüten. Er eröffnete ebenfalls ein von seinen Ordensschwestern geleitetes Sommersanatorium für Mädchen.

Aufgrund verwaltungstechnischer und organisatorischer Missverständnisse konnte das Projekt zwar nicht weiterentwickelt werden, die Initiative stärkte dennoch das Vertrauen der Gemeinde in ihre Möglichkeiten im Hinblick auf den Tourismus und die Berglandwirtschaft.